Gestern habe ich mich wieder wie Anfang 20 gefühlt: Ich war aufgeregt als ob ich nicht nur einen Brief öffne, sondern Prüfungsergebnisse erhalte, die ja doch auch entscheidend für mein Leben sind. Ich hielt ein Referenzschreiben vom Innenministerium in der Hand und freute mich sehr über diese menschliche positive Formulierung.
Ich habe bis dato nicht unbedingt mit Referenzen auf meiner Seite gearbeitet. Einerseits habe ich mich einfach nicht getraut, meine Kunden um ein Referenzschreiben zu bitten. Andererseits war ich ja auch lange alleine unterwegs und wie viele wissen, nicht Vollzeit. Es wären daher für den Anfang nur wenig und ich dachte, dann wirkt es eher lächerlich oder jedenfalls nicht überzeugend.
Und es gab noch einen wichtigen Grund: Auf vielen Seiten waren dann viele Kundenlogos abgebildet, die in der Anzahl erstmal oberflächlich auch mich beeindruckten. Dann erfährt man ja so den einen oder anderen Zusammenhang und auch, dass manche von eben diesen Unternehmen kamen, gute Verträge für den Einstieg in die Öffentlichkeit hatten und auch nicht alle Projekte wirklich erfolgreich liefen. Aber das Logo war in der Sammlung. Das wollte ich für mich nicht. Also gab es keine Referenzen.
Heute denke ich, warum zeige ich nicht, dass etwas Gutes eben auch langsam aber gepflegt wachsen kann. Es hat mich persönlich sehr gefreut, vielleicht freut es auch den einen oder anderen Leser und vielleicht wächst daraus – irgendwann – noch ein Eindruck, der so auf de Internetseiten nicht enthalten ist. Also werde ich jetzt – nach sechs Jahren Selbstständigkeit – nach Referenzschreiben fragen und schauen, ob da etwas wächst. Bis dahin freue ich mich, diese Prüfung bestanden zu haben.
Claudia Kreysel
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