Führungskräfteentwicklung
Kategorie: Führung | systemisch

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​Führung: transformiere Dich selbst  

Diese Transformation ist unsere Chance: Wir gestalten digitale Prozesse, indem wir Apps, KI und unsere Workflows intelligent zusammenführen. Wir schaffen Perspektiven und Visionen, indem wir von Altem loslassen. Und wir gestalten (Sinn-) Entwicklung. Das ist auch Kern und Fokus für Führungskräfte, denn viele Menschen fühlen sich durch Corona & Co. zerrissen und orientierungslos. Außerdem sind Teams wieder zusammen zu führen. Und so gelingt es: 

 

Führung: Mit Reflexionsstärke zur Transformation 

Ich bin neulich kurz über ein Statement des Philosophen Michael Andrick gestolpert. Seiner Meinung nach müssen ehrgeizige, also karriereorientierte Menschen, funktionieren statt reflektieren. Wie sehen Sie, wie siehst Du das? Ich finde, das ist eine klare, kurze und interessante, weil polarisierende Aussage. Mich hat sie allerdings auch gewurmt. Einerseits stimme ich zu, ja, das war die letzten Jahre sehr oft auch mein Gefühl. Andererseits sträubt sich in mir einiges dagegen. Nicht nur, weil ja zum Funktionieren auch immer Funktionstest, Qualitätsreviews und letztendlich eine Reflexion des angemessenen Funktionsumfangs dazugehören. 

Sondern auch, weil aus Transformationssicht wir gerade jetzt an dem Tor „raus dem Effizienz Fokus – rein in den visionären, agilen und fluiden Leadership Fokus“ stehen. Ja, die letzten Jahrzehnten haben wir mehr Zahlen und auch Menschen „gemanagt“. Reduziert auf Kosten, Zahlenreports und Menschen als mehr oder weniger funktionierende Leistungsfaktoren. Aber seit einigen Jahren sind bereits mehrere durch das Tor ins visionäre Leadership gegangen. Ich spreche nicht nur von mir mit Führung 5.0 und meinem B.I.S. Modell sondern auch von „situativer Führung“, „transformationale Führung“ und vielen weiteren Ansätzen.  

Führung zum visionären Leadership 

führung

Was macht visionäres Leadership aus? Insbesondere der Sinn- Fokus in einer ganzheitlichen Kombination: Nicht nur Zahlen, Infrastrukturdaten und Fakten sondern auch menschlichen individuellen Sinn und darüber hinaus den Sinn des jeweiligen Beziehungssystems – mit seinen Beziehungssystemen drumherum. Ja, wir selbst als Menschen und alle unsere Beziehungssysteme, in die wir uns begeben, sind offen. Visionäres Leadership fokussiert daher nicht rein auf die Entwicklung der internen Unternehmenszahlen, sondern auch auf 

  • Menschen sinnvoll entwickeln (lassen), alle Energien wahrnehmen, auch die emotionalen 
  • Neues entwickeln (lassen), Unsicherheit aushalten, Ängste wahrnehmen 
  • Chancen und Risiken aus Trends und Zukunftsforschung, insbesondere künstliche Intelligenz (KI) 
  • Erkenntnisse aus Wissenschaft zu Verhaltensweisen von Menschen, Komplexitätsforschung etc. 
  • Zusammenspiel von Menschen, autonome Teams 
  • Eine innovative Kultur des selbstbestimmten menschlichen Zusammenhalts zur nachhaltigen Entwicklung 

Der letzte Satz ist ein Knaller. Ich weiß, aber ich löse ihn noch auf. Es gibt ein paar Faktoren, die von vielen heute noch unterschätzt werden (wie die Digitalisierung) und die auch entscheidend für erfolgreiches Leadership sind. 

Führung führt zusammen: Robots, Menschen und KI 

Robots und KI werden immer wirkungsvoller und damit auch machtvoller. Wir Menschen müssen aufpassen, dass wir mit unseren ständigen Machtkämpfen und Machtmissbrauch dem eigenen Science-Fiktion Szenario, wo Künstliche Intelligenz sich gegen die Menschheit vereint, nicht selbst Vorschub leisten. Abgesehen von den vielen gewaltvollen Kriegen überall auf der Welt, gibt es auch in unserem Alltag fast überall unzählige „Kleinkriege“ Mensch gegen Mensch – ja, auch im Büroalltag.  

Und solange Menschen den Fokus auf die eigene Selbsterhöhung, bewusste Erniedrigung oder Verletzung anderer Menschen haben, fehlt ihnen die Aufmerksamkeit auf existenzielle Entwicklungen in ihrer Umwelt. Man könnte auch sagen, Sie ignorieren Potenziale. Ein visionärer Leader hat Potenziale Anderer im Blick. Diese Leader führen sogar zusammen, um durch den diversen und vielfältigen Potenzialmix ihre Visionen mehrwertig zu realisieren. Und sie stellen geeignete Rahmenbedingungen, damit sich Teams entwickeln und weiterentwickeln können.

Dabei setzen sie wissenschaftliche Erkenntnisse, bspw. über menschliche Muster und Verhaltensweisen genauso reflektiert ein wie sie einen Freiraum für die Teamentwicklung gestalten: Sie füllen den Raum mit Vertrauen in die Teammitglieder und das Team, mit einer attraktiven und anziehungsstarken Vision, schenken angemessen Zeit und können mit unterschiedlichen Energien der Teammitglieder lösungsorientiert umgehen. Auch, indem sie gleichzeitig jeden individuellen Menschen im Team wahrnehmen.  

Der BLiCK auf Kompetenzen und Potenziale startet bei sich selbst. Führungskräfte transformieren auch sich selbst. Jeder bestimmt für sich, ob und wohin er sich auf den Weg macht. 

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Die eigene Transformation starten 

Ein erster guter Schritt ist: in „sowohl als auch“ denken und handeln. Natürlich sind schon in der Vergangenheit Karrieren sowohl funktionierend als auch reflektierend entstanden. Und natürlich kann ich in diesem Beitrag sowohl „siezen“ als auch „duzen“, um mein Dilemma diesbezüglich aufzulösen. Ob wir etwas verändern wollen oder bewahren wollen: was wir tun, sollte funktionieren. Wir sind sinnorientierte Wesen. Und deshalb ist Schritt zwei, die eigene Reflexion über unser Tun – sinnhaft. Um das noch bestehende Ungleichgewicht von funktionierendem Management und visionärem Leadership auszugleichen, braucht Reflexion mehr Raum, Zeit und unsere Energie. 

Wir selbst können nicht nur uns selbst öfter reflektieren, sondern auch darauf achten, dass wir reflektierte Berichterstattung, Fallstudien, Social Media etc. konsumieren. Dieser Schritt drei, mehr Reflektiertes zu konsumieren zielt auf unser Interesse für Meta-Studien, also Studien über vergleichbare Studienergebnisse. Erinnern Sie sich an den Hammersatz? Ich führte auf holprige Art aus, dass visionäres Leadership auf „eine innovative Kultur des selbstbestimmten menschlichen Zusammenhalts zur nachhaltigen Entwicklung“ fokussiert. Mal sehen, ob wir beide auf die gleiche Übersetzung kommen .  

Das ist unser Schritt 4: Heben wir unseren Blick rein auf substanzielle Daten und Zahlen hoch zum einzelnen Menschen. Sehen wir jeden einzelnen, nehmen wir wahr, wie es diesem Menschen geht, wo er steht, wohin er sich entwickeln möchte? Nehmen wir wahr, was von uns als Hilfe erbeten wird? Haben wir selbst ein Gespür dafür, wo jeder im Team, der Abteilung oder des Beziehungssystems selbstwirksam und am Besten verortet ist, also im Flow ist? Spüren wir uns als ganze Einheit? Es ist ein anderes Gefühl, denn wir sind mehr als ich alleine.

Wir haben mehr Kompetenzen, mehr Kombinationsmöglichkeiten, mehr Energie, mehr Ideen, mehr Möglichkeiten. Nehmen wir das „Wir“ genug in den Fokus? Und haben „wir“ einen großen gemeinsamen Nenner und ein gemeinsames Ziel? Bewerten wir alle (auch jeder „Kopf des Fisches“) das Ziel als sinnvoll, erstrebenswert, attraktiv und nachhaltig? Wollen wir alle diese Veränderung? Dann sprechen wir von einer innovativen Kultur des selbstbestimmten menschlichen Zusammenhalts zur nachhaltigen Entwicklung.  

Reflexion bietet Energie für die Transformation 

Vier erste Schritte in Richtung eigene Transformation habe ich oben gegeben 

  1. Denke in sowohl als auch 
  1. Reflektiere Dich selbst 
  1. Konsumiere mehr Reflektiertes 
  1. Hebe Deinen Blick von Substanzielles auf den einzelnen Menschen und noch höher auf das Wir, auf das Beziehungssystem mit all seinen Beziehungssystemen drumherum 

Der Schritt, der uns selbst am Weitesten nach vorne bringt, ist die eigene Reflexion. Denn diese hilft mir, zu erkennen, dass ich bspw. wieder in „entweder oder“ denke und handle.

Und ich kann meinen eigenen Umgang mit Unsicherheiten und Ängsten reflektieren. Gehe ich lösungsorientiert damit um oder stecke ich in meinem alten Glaubenssatz „das schaffst Du nie“? Sobald ich erkannt habe, wo ich gerade stehe, in welchem alten und schadhaftem Muster ich feststecke, kann ich mein Ziel wieder in den Fokus nehmen und mir als nächsten Schritt überlegen, welchen neuen Weg ich gehen möchte. Woran möchte ich glauben? Was möchte ich neu erlernen oder mir besser antrainieren? 

Solange ich die Komplexität und Dynamik unserer Welt noch nicht durchdrungen habe, weiß ich sicher, dass ich nichts weiß. ‍♀️ Und die Unsicherheit daraus kann ich dann gut aushalten, wenn ich wenigstens meine eigenen menschlichen Muster mehr und mehr erkenne und mir funktionierende Werkzeuge (Wissen, Übungen, Hilfen) aneigne, damit gut umzugehen. Ob mir das gelingt – oder ich doch wieder in alte Verhaltensweisen haften geblieben bin, kann ich ehrlich und offen reflektieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, ob er sich nicht doch ein Stück selbst belügt, kann auch einen Reflexionspartner seines Vertrauens dazu bitten. 

Führung 

Zusammenhänge zu sehen ist so wichtig. Von den drei großen Themenbausteinen in B.I.S. gehört die eigene Transformation zum mittleren, zur Selbstführung, in der es darum geht, den eigenen Weg zum eigenen Ziel zu finden. Doch auch, wenn wir uns zu bestimmten Zeiten auf bestimmte Themen fokussieren, sollten wir die Zusammenhänge immer im BLiCK behalten. Auch in diesem Blog habe ich immer wieder auf das Beziehungssystem als wichtige Einflussgröße hingewiesen.

Selbstführung gelingt dann am Besten, wenn ich die übergeordneten „Zusammenhänge und Beziehungen systemisch verstehe“. Und wer sich und die Zusammenhänge seiner Umwelt versteht, ist im dritten großen Themenkomplex von B.I.S. dann sicher: change it. Transformation des gesamten Teams, des Bereiches oder des gesamten Unternehmens zu gestalten. 

Führt zusammen, was zusammengehört: 

  • Führe Dich mit Dir selbst zusammen, mit allen Deinen Zielen, Bedürfnissen, Sehnsüchten 
  • Führe Dich mit Deinen Partnern zusammen, mit deren Kompetenzen, Potenziale und Wünschen an Dich 
  • Führe alle Deine Teammitglieder zusammen, zu gemeinsamen Teamzielen. Macht gemeinsame aber auch individuelle Wahrnehmungen und Sichtweisen als Nährboden sichtbar. Findet den gemeinsamen Nenner für eure gemeinsame Fahrt in die Zukunft. 

Viele Worte und dennoch hoffe ich, dass hängen geblieben ist: Reflexionsstärke und der BLiCK auf Kompetenzen und Potenziale führt zusammen, stärkt den Fokus und schärft damit die gemeinsame Orientierung. Je besser es uns gelingt, Potenziale und Teams wieder zusammen zu bringen, desto erfolgreicher werden wir uns für die Zukunft aufstellen. 

Wie ist Ihre Sichtweise? Was meinst Du dazu? Ich freue mich über Kommentare oder auch den direkten Draht claudia.kreysel@kreyselblick.de  

Ich bin für Sie da!

Sie wünschen sich weitere Informationen oder einen direkten Austausch? Kein Problem! Rufen Sie mich einfach an.

Claudia Kreysel change management hannover

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