Wettbewerbsvorteile durch belebende Führungskompetenzen

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Weiter so oder neue Kompetenzen?

Diesen Beitrag habe ich 2020 verfasst. Jetzt, Juli 2023, ist er noch genauso aktuell. Die stimmen nach neuen Kompetenzen werden lauter und vermehren sich. Das freut mich, insbesondere, wenn Unternehmenslenker, Leader und Geschäftsführer Potenzialentfaltung als Schlüssel zum Erfolg sehen.

Ich arbeite gerade meinen Zeitschriftenstapel ab. Dabei war ein Artikel aus einer Wirtschaftszeitschrift vom April 2019. Eigentlich ein alter Beitrag und doch vom Thema brandaktuell um die Frage „was braucht Digitalisierung?“ Der Ruf darin geht an den Staat: Weniger Bürokratie und mehr Wettbewerb. Und genau dieser Umgang der Entscheidungsträger macht mir Sorgen, ruft Unmut in mir hervor. Warum?
1.) weil eine souveräne Führungskraft nicht erstmal von Außen, von Anderen eine Veränderung erwartet.
2.) weil die Entwicklung eigener Kompetenzen, also das Konzentrieren auf eigene diverse Möglichkeiten fehlt.
3.) weil der Blick der Führungskraft auf Strukturen kleben bleibt, statt individuelle Leistungspotenziale zu erkennen und entfalten.

Insbesondere aber, weil der Blick der Führungskraft auf die Beziehungen fehlt: Erstmal mit Kritik auf einen Beziehungspartner zuzugehen ist suboptimal.
Diese veralteten Denkmuster führen zu „weiter so“ mit Feindbildern und „nur einer kann gewinnen.“ Wollen wir das nicht mehr, brauchen wir neue Kompetenzen für unsere Führungskräfte.

Den Wettbewerb beleben

Ich finde, wir brauchen belebende Führungskompetenzen für ein „anders als bisher.“ Denn in unserer globalen und dynamischen Welt brauchen wir „Wettbewerb mit Flow-Charakter“, um zu überleben. Vielleicht siehst Du das ähnlich? Wir brauchen:

  • Selbstreflexion
  • alternativen Wettbewerb, wo jeder seine Nische findet
  • win-win Lösungen aus diversen Kompetenzen
  • faires Beziehungsmanagement

Aus solch einem Unternehmergeist entstehen dann kreative Lösungsideen und Innovationen, die dringend gebraucht werden. Und das macht die erfolgreichen Unternehmen, nicht nur im Silicon Valley aus. Denn seien wir mal ehrlich, Deutschland kann nicht mit besonderen Rohstoffen dienen. Aber wenn wir uns auf unsere Menschen im Land und Bildung konzentrieren, dann können wir unsere Position im globalen Wettbewerb deutlich stärken. Wir wurden mal „das Land der Dichter und Denker“ genannt. Und neues Denken braucht unser Land.

Und wir haben alle erforderlichen Kompetenzen als Quelle in uns: Wir sollten diese nicht länger ignorieren sondern professionalisieren:

  • fühlen: wenn wir uns selbstbestimmt und aktiv fühlen, sind wir eben keine Lämmer. Wir rufen nicht nach Hilfe von außen sondern werden kreativ, improvisieren und lernen täglich dazu. Und wir lernen unsere Diversität zu schätzen und zu nutzen.
  • denken: wenn wir werteklar denken, erkennen wir Bedürfnisse und Möglichkeiten nicht nur unsere, sondern auch die unserer Beziehungspartner. Werteklar sind wir entscheidungsstark und damit konsequenter. Wir bräuchten weder irgendwelche Quoten, noch Transparenz-Gesetze oder Mindestlohn, wenn wir „sowohl individuell als auch beziehungs- und umweltorientiert denken„.
  • wahrnehmen: wenn wir achtsam auf uns selbst, unsere Beziehungspartner und unsere Umwelt sind, nehmen wir Grenzüberschreitungen sofort wahr, ebenso wie Überraschungen, Ungeplantes oder beginnenden Widerstand.
  • kommunizieren: wenn wir wertschätzend kommunizieren, ist Wertschätzung ein gelebter Kulturwert in Deutschland (statt Nörgelei oder Oberlehrerart) und ermöglicht, Potenziale und Möglichkeiten zu sehen, die nicht „state of the art“ sind. Nährboden für Innovationen.
  • handeln: sanftmutig handeln ermöglicht uns, Pole miteinander zu vereinen. Eben ein „sowohl als auch.“ Das Fundament, auf dem Konflikte und Krisen gelöst werden können.
Führungskompetenzen und Wettbewerb

Egal ob fairer Wettbewerb, Digitalisierung oder new work, alles steht und fällt mit den Kompetenzen. Und wenn ich auf die Probleme unserer Zeit schaue, zunehmende psychische Krankheitstage, Burnout, Stress, „Aufschieberitis“, Mobbing oder auch Sucht, beinhalten diese einen wesentlichen Brennstab: Die Kompetenz, damit maßvoll umzugehen. Dafür brauche ich differenzierte Führungskompetenzen.

Mit belebenden Führungskompetenzen selbst Wettbewerbsvorteile sichern

Ich respektiere die Erfolge der Führungskräfte, die ich oben erwähnte. Aber ich glaube nicht, dass deren erfolgreicher Weg erstens jetzt immer noch erfolgreich ist und zweitens für alle anderen erfolgreich ist. Ich glaube vielmehr, dass es jetzt gut ist, sich selbst zu erkennen, um seinen eigenen Weg zu gehen. Und was liegt da näher als die ohnehin schon vorhandenen Kompetenzen weiter auszubauen? Ich plädiere immer dafür, dort zu beginnen, wo man schnell zu Erfolgen kommt. Ob man dabei bei sich selbst beginnt und an einem klaren Selbstbild mit gesundem Selbstwertgefühl arbeitet. Oder raus aus veralteten Denkmustern hin zu klaren Führungswerten. Wer bereits sensibel in seiner Wahrnehmung ist, kann hier die Achtsamkeit noch weiter entwickeln. Die an Kommunikation interessierte Führungskraft profitiert dann eher von einer Auffrischung und Vertiefung wertschätzender Kommunikation. Und der Pragmatiker, der Macher kann erfolgreicher werden, wenn er konsequent sowohl seine Position als auch die existierenden gegensätzliche Positionen in eine win-win-Lösung zusammenführt.

Was wir dann gewinnen? Mehr Achtsamkeit, mehr Wertschätzung übrigens auch im privaten Leben. Wir bereichern und beleben damit nicht nur unseren Arbeitsalltag sondern auch unsere Gesellschaft: Durch mehr Mut für Neues und für lebenslanges Lernen. Und genau das ist der Katalysator für Wettbewerb.

Jeder, der sich selbst wertevoll führt, trägt auch zum wertevollen Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft bei

Claudia Kreysel

Bildnachweis: AdobeStock_71827455, AdobeStock_241513870

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Claudia Kreysel change management hannover

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