Flüchtlinge: Wahrhaftigkeit und die Glaskugel

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Carsten Linnemann, MdB und Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) hat jüngstens in einem Gastkommentar im Handelsblatt zur Flüchtlingspolitik eine Wahrhaftigkeitskultur gefordert. Nach seiner Meinung sollen wir „realistisch bleiben“ und „Schwierigkeiten nicht schönreden“.    

Der Meinung, dass die Wirtschaft einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten kann und muss, können wir uns nur anschließen. Wir in der MIT Hannover-Land praktizieren dies auch bereits und sind für jedes an uns herangetragene Engagement (sei es Angebote für Praktikums- und / oder Ausbildungsplätze, Mentoring etc.) dankbar. Aber die Forderung nach einer Wahrhaftigkeitskultur mit dem Titel „Kaum Chancen auf Arbeit“ – also einem Blick in die gewohnte Glaskugel zu verbinden, ist und bleibt Spekulation. Umdenken oder neu denken geht unserer Meinung nach anders: 

Ersten 
glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Wir wissen alle, das wir mit Zahlen viel vorsichtiger umgehen sollten. Ignorieren sie doch viele wichtige menschliche (weiche) Faktoren und entbehren vor allem einem übergeordneten (Beziehungs-)Wert.   

Zweitens 
wird zu gern vergessen, dass wir noch soviele andere Beschäftigungsfelder haben, die durchaus mit Engagement von Einwanderern wahrgenommen werden können: 

  • Pflegebereich 
  • Betreuungsbereich
  • Häuslicher Bereich
  • Koordierung und Netzwerken
  • Bildungsbetreuung
  • Kulturförderung etc. 

Wir vergessen immer wieder, dass denen, die in Industrie und Wirtschaft arbeiten – und die auch irgendwie alle in Familien oder anderen sozialen Gemeinschaften leben – der Rücken freigehalten werden muss von den Anforderungen des privaten Lebens.   

Und drittens, 
wir in Deutschland, in Europa – in der Welt – befinden uns in einem Umbruch. Umbruch bedeutet, Neues muss Raum einnehmen und über die Zeit eine ausreichende Energie gewinnen, um integrierter Teil des Ganzen zu werden: Wir brauchen mehr Flexibilität, Arbeit und Privatleben miteinander zu verbinden. Wir brauchen neue Formen von Dienstleistungen. Wir brauchen Werteklarheit und eine neue Wertekultur. Wir brauchen ein neues Verständnis von Eigenverantwortung und von Kooperation.   Dafür müssen wir von Altem loslassen. Also von veralteten Denkmustern, Gewohnheiten und von der Glaskugel.  

Es ist so viel möglich. Die Chancen für die Zukunft bestimmen sich durch unser Handeln in der Gegenwart. Jeder kann seinen Beitrag leisten mit Mut – Ideen – Taten.

Ich bin für Sie da!

Sie wünschen sich weitere Informationen oder einen direkten Austausch? Kein Problem! Rufen Sie mich einfach an.

Claudia Kreysel change management hannover

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